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Ein „idealer“ Ablauf der Wärmebehandlung:

September 15, 2020

Im folgenden einige Worte, wie ein Schmiedestück so gut wie nur möglich  wärmebehandelt werden kann. Dies oder jenes mag nun bereits bekannt vorkommen, dennoch scheint eine kurze Übersicht zur Behandlung von Schmiedestücken recht sinnvoll.  Als Beispiel könnte eine Klinge dienen. Los geht´s…

1) Schmieden

Das zu bearbeitende Schmiedestück unterliegt der Umformung im Schmiedevorgang. Bevor unsere Klinge jedoch fertig ist, folgen noch etliche Schritte!

2) Normalisieren

Die Klinge kurz (wenige Sekunden, ca. 20 – 60) so weit zum Glühen bringen, das ein Magnet an der Klinge nicht mehr greift! Danach an der Luft abkühlen lassen bis die Klinge nicht mehr glüht. Die Klinge wieder auf Temperatur bringen und das Ganze 2 bis 5 Mal wiederholen.

3) Einformen oder scharfes Normalisieren.

Scharfes Normalisieren: Dabei wird die Klinge auf Härtetemperatur  gebracht und in warmem Öl abgeschreckt. Das Ganze zweimal in Folge.

Beim Einformen hingegen wird die Klinge „eingepackt“, um sie vor  Entkohlung zu schützen, dann auf Temperatur gebracht – heruntergekühlt, dann wieder auf Temperatur gebracht… mehrere Stunden lang.

Ziel beider Behandlungen ist es, ein feines Gefüge herzustellen. Notwendig ist dies, wenn in einem hohen Temperaturbereich geschmiedet wurde, so z. B.: beim Feuerschweißen und bei unzureichender Umformung.

4) Weichglühen:

Hier soll ein einfaches Beispiel dienen, so in etwa:

Im Grill Einen großen Haufen Glut vorbereiten, einfach die zu bearbeitend Klinge in die noch möglichst reichhaltige und glühende Kohle geben. Die Klingen mit der Kohle bedecken, am nächsten Morgen ausgraben (abenteuerlich, was?). Man hält entspanntes und weichgeglühtes Material in Händen, was von der Gefügestruktur optimal auf das Härten vorbereitet ist. Wichtig ist jedoch, dass die Klinge nicht flach reingelegt wird, sondern stehend, also hochkant auf dem Rücken, ansonsten gibst einen Bananen-Effekt. Und wichtig ist, reichlich, reichlich Kohle schön von beiden Seiten anhäufen und nur glühen lassen!

5) Danach wird der Prozess des Schleifens vorgenommen, danach…

6) Spannungsarmglühen

Nach dem Schleifen – vor dem Härten  also – noch das Glühen (im Ofen).

Das Glühen wird zweckmäßiger Weise im Bereich zwischen 600°C und 680°C durchgeführt. Die Glühdauer beträgt in der Regel 2 – 5 Std. Das Schmiedestück dann langsam erkalten lassen.

Dabei ist darauf zu achten, dass der Werkstoff vor allzu starker Zunderbildung zu schützen ist.

7) Dem schließt sich der Prozess des Härtens an, und als letzter Schritt das …

8) Anlassen

Dies erfolge zwei Mal – mindestens 1 Stunde bei 150 bis 200°C. Abschrecken im Wasser. Als Alternative kann das Messer auch in Zeitungen eingeschlagen in ein Eisenrohr gesteckt werden, bei dem die Öffnungen entweder dicht verschraubt oder mit Lehm oder Ton verschlossen werden.

 

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